Kernbotschaft 1
Deutschland hat sich in Europa zum mit Abstand wichtigsten Zielland für Migration entwickelt; weltweit liegt es nach den USA auf Platz 2. Damit ist es de facto ein Einwanderungsland. Migration ist ein integraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft. Sie prägt diese mit – früher, heute und in Zukunft.
Nach Überzeugung der Fachkommission ist es deshalb erforderlich, ein offenes Selbstverständnis von „Deutschsein“ mit Zugehörigkeitskriterien zu entwickeln, die der Diversität des Einwanderungslandes Deutschland Rechnung tragen. Dies schafft ein neues „Wir“ und damit die Grundlage für ein gutes Miteinander. Trotzdem wird es immer auch verschiedene Vorstellungen und kontroverse Debatten darüber geben, wie Migrations- und Integrationspolitik zu gestalten sind. Solche Debatten sind legitim. Unterschiedliche Vorstellungen in Bezug auf die Einwanderungs- und Integrationspolitik sind in demokratischen Gesellschaften selbstverständlich zu akzeptieren, solange sie sich auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen und die Würde der anderen achten. Letztlich ist über die Bedingungen für Einreise und Aufenthalt politisch zu entscheiden.